Über 100 Teilnehmer nahmen vom 21. bis 22.06. 2023 an unserer diesjährigen Fachtagung zum Thema "Nutzung von netzdienlichen Flexibilitäten im Verteilnetz" im Palatin Kongresshotel in Wiesloch persönlich, bzw. online teil.
Ein netzdienlicher Einsatz von Flexibilitäten im Verteilnetz ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Inwieweit theoretische Flexibilitäts-Potenziale in der Unternehmens-Praxis umgesetzt werden, war eine der Kernfragen, auf die die diesjährige FGH-Fachtagung Antworten aus verschiedenen Blickwinkeln gegeben hat. Nach Begrüßung, Überblick und Einordnung der Themen durch FGH-Vorstand Dr. Andreas Olbrich gab Dr. Stefan Börries (EWE Netz GmbH) mit der Keynote "Netzdienliche Flexibilität im Verteilnetz – Quo Vadis?" eine Übersicht über die Erfolgsfaktoren der praktischen Umsetzung von Flexibilitäten im Netz.
Es folgten weitere Vorträge zu Beispielen aus der Praxis, die aufzeigten, wie bereits heute netzdienliche Flexibilitäten genutzt werden. Themen waren hier u.a. die Koordination von Flexibilitäten im Verteil- und Übertragungsnetz mit der DA/RE-Plattform, bidirektionales Lademanagement im Zuge der E-Mobilität, Integration von Flexibilitäten in die zukünftige Betriebsplanung von Verteilnetzen, markt- und netzdienliche Flexibilitätsoptionen in der Mittel- und Niederspannung, netzdienliche Nutzung von (Groß-)Speichern sowie Power-to-X.
Dass es bei der netzdienlichen Nutzung von Flexibilitäten noch regulatorischen Handlungsbedarf gibt, klang in vielen dieser Vorträge an. Während der von Prof. Dr. Christoph Weber (Uni Duisburg-Essen) und Dr. Andreas Olbrich (FGH e.V.) moderierten Podiumsdiskussion „Im Spannungsfeld zwischen markt- und netzdienlicher Flexibilität“ benannten die Teilnehmer die aus ihrer Sicht erforderlichen regulatorischen Vorgaben und zeigten mögliche nächste Schritte auf.
Im Anschluss daran, erläuterten die referierenden Netzbetreiber Rheinische NETZGesellschaft, E.DIS, MITNETZ STROM und Westnetz sowie das Beratungsunternehmen Consentec, welche Auswirkungen die Nutzung von netzdienlichen Flexibilitäten auf die Netzplanung haben. Dabei wurde auch auf den Festlegungsentwurf der BNetzA zum §14a eingegangen und die - nach Einschätzung des Referenten - darin noch fehlenden Elemente.
Sehr intensiv wurde von unseren Teilnehmenden die Möglichkeit genutzt, im Anschluss an die Vorträge Fragen an die Referenten zu richten und interessierende Aspekte zu diskutieren. Viele dieser Gespräche wurden in den Pausen und beim Mittagessen fortgesetzt. Und natürlich bot auch die Abendveranstaltung Gelegenheit zum fachlichen und persönlichen Austausch: Sei es bei der Wanderung zur Winzerrast Winzer von Baden mit Weinverkostung oder beim Barbecue im Hof des Palatin Hotels bei herrlichem Sommerwetter und Olli Roth als Livemusic-Act.
Impressionen der FGH-Fachtagung 2023