07.12.2018 - Die FGH hat im gemeinsamen Auftrag von VDE|FNN und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) in der Metastudie „Forschungsüberblick Netzintegration Elektromobilität“ untersucht, welche Auswirkungen eine zunehmende E-Mobilität auf das Stromnetz hat.
E-Mobilität gehört zum Stromnetz der Zukunft. Welche Auswirkungen die beiden Akteure, E-Autos und Stromnetze, aufeinander haben, zeigt die Metastudie „Forschungsüberblick Netzintegration Elektromobilität“ von VDE|FNN und BDEW. Ein zentrales Ergebnis: E-Mobilität kann zu steigender Netzbelastung und damit notwendigem Netzausbau führen. Aber das hängt nicht allein davon ab, wie viele E-Autos insgesamt auf dem Markt sind. Ausschlaggebend ist vielmehr, wie viele E-Autos in einem Ortsnetz gleichzeitig und mit welcher Leistung laden. Weil dafür bisher keine belastbare Prognose möglich ist, stehen die Netzbetreiber vor entsprechend großen Herausforderungen bei der Planung des künftigen Netzes. Um vorhandene Netze optimal ausnutzen zu können, empfiehlt die Studie daher, die aktuelle Netzauslastung zu überwachen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die Anmeldepflicht für Ladeeinrichtungen. Auf dieser Grundlage lassen sich intelligente Steuerungskonzepte für Ladevorgänge von E-Fahrzeugen sinnvoll einsetzen.
Mit intelligenter Steuerung das Netz optimieren
Netzbetreibern muss es ermöglicht werden, Ladeeinrichtungen für E-Fahrzeuge zu steuern und so Lasten dynamisch an die Netzkapazität anzupassen und bestehende Netze höher auszulasten. Auch durch Marktpreise können Ladeeinrichtungen kundengerecht gesteuert und so gegebenenfalls an die aktuelle Netzsituation angepasst werden. Wo keine Netzoptimierung stattfinden kann, sollten Netze ausgebaut werden. Heike Kerber, Geschäftsführerin von VDE|FNN, erklärt: „Unsere Aufgabe bei VDE|FNN ist es, Konzepte für eine intelligente Steuerung zu entwerfen und für die Praxis im Netz vorzubereiten. Dazu sitzen wir mit Netzbetreibern, Infrastrukturanbietern und Automobilherstellern an einem Tisch. Wie geladen wird, soll – wie bei allen anderen Geräten des täglichen Lebens auch – dem Kunden beziehungsweise dem Markt überlassen werden. Aber wenn Engpässe im Netz bestehen, muss dies berücksichtigt werden. Die technischen Funktionen und Lösungen auszugestalten, ist nur ein Baustein. Mindestens genauso wichtig ist es, dass durch den Markt Anreize für Ladevorgänge gegeben werden, die Erzeugungs- und Netzsituation Rechnung tragen.“ Dann leistet die netzdienliche Steuerung einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg der E-Mobilität, vor allem für deren kurzfristige Netzintegration.