Vom 10 - 12.09.2024 findet das Seminar „Nachweis- und Zertifizierungsverfahren für Erzeugungsanlagen an elektrischen Verteilungsnetzen" in Aachen statt.
Zum anstehenden Seminar hat Andrea Schröder, Leiterin der Akademie, den Seminarleiter, Herrn Schowe-von der Brelie, interviewt
Andrea Schröder: Herr Schowe-von der Brelie, das Seminar Nachweisverfahren für Erzeugungsanlagen geht kommende Woche in die 19. Auflage und wird seit 2009 angeboten. Was macht Ihrer Meinung nach den Erfolg der Veranstaltung aus und warum sollte man auch beim nächsten Mal wieder teilnehmen?
Bernhard Schowe-von der Brelie: Die Konformitätsnachweise zur Erfüllung der sogenannten Netzanschlussbedingungen bilden in Deutschland eine Voraussetzung für die Inbetriebnahme der Erzeugungsanlagen und erhalten dadurch natürlich eine hohe Bedeutung für diese Projekte. Der Erfolg unseres Seminars ist in meinen Augen vor allem darin begründet, dass es die gesamte Nachweisführung von den Einheiten und Komponenten bis zur Erzeugungsanlage in den Blick nimmt und dabei die verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten aller Akteure – Hersteller, Projektierer, Anlagen- und Netzbetreiber – auch mit einer Vielzahl von Praxisbespielen aufgreift. So können alle Seminar-Teilnehmer jeweils ihre eigenen Tätigkeiten im Kontext des Gesamtprozesses sehen und besser einordnen. Zudem trägt sicherlich auch die hohe Kompetenz unserer Referenten zur Qualität des Seminars bei. Und schließlich: die Netzanschlussregeln und Verfahren zur Nachweisführung unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung – diese Neuerungen werden im Seminar selbstverständlich stets aufgegriffen.
Andrea Schröder: Welche Neuerungen dürfen die Teilnehmer denn im kommenden Seminar erwarten?
Bernhard Schowe-von der Brelie: Da sind zunächst einmal die Revisionen der gesetzlichen Grundlage der Zertifizierung in Deutschland in der sogenannten NELEV. Hier hat es im Sommer Änderungen für kleinere Erzeugungsanlagen gegeben. Dann befinden sich die Anwendungsregeln des VDE aktuell im Revisionsprozess – auch diese werden wir vorstellen. Und schließlich konkretisiert sich am Horizont für 2025 die Revision der Europäischen Network Codes, die dann auch wieder unsere Netzanschlussregeln in Deutschland betreffen werden. Hierfür haben wir kommende Woche erstmals einen eigenen Vortrag vorgesehen. Zudem wollen wir dem Thema Mischanlagen mit einem Vertiefungsvortrag mehr Raum einräumen – da gab es in den vergangenen Veranstaltungen immer besonders viele Nachfragen zu.
Andrea Schröder: Und mit welchen Erwartungen gehen Sie als Seminarleiter in die Veranstaltung?
Bernhard Schowe-von der Brelie: Ich freue mich sehr auf den dreitägigen Austausch mit den Teilnehmern und Referenten. Das Seminar soll ja keine Frontalveranstaltung sein und ist es auch nicht. Auch in den Online-Formaten entwickeln sich immer sehr lebhafte Diskussionen, aus denen auch die Referenten eine Menge mitnehmen können. In den Präsenzveranstaltungen – zumal mit dem Abendprogramm – ist das natürlich noch mal intensiver. Ich selber entwickele aktuell Nachweisverfahren im internationalen Kontext bei der EU, CENELEC und IEC – da ist mir das Feedback aus der Praxis besonders wichtig, um hier wirklich passgenaue Prozesse zu definieren. Um den Bogen zu Ihrer ersten Frage zu spannen: ich bin überzeugt, dass auch dieser lebendige Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren in der Praxis untereinander, aber auch zwischen Praxis und (Richtlinien-) Theorie zum Erfolg des Seminars beigetragen hat. Wir haben immer wieder Teilnehmer, die auch zum vierten oder fünften Mal wiederkommen.