08.03.2022 - Am 15.02.1990 hieß die FGH ihre erste Ingenieurin willkommen. Heute bereichern zwölf Ingenieurinnen das über hundertköpfige Team der FGH. Anlässlich des Weltfrauentages interviewt unser Social Media Team in dieser Woche verschiedene Kolleginnen. Den Anfang macht unsere dienstälteste Ingenieurin Andrea Schröder aus Mannheim, die die FGH Akademie leitet und zu den ersten Ingenieurinnen der FGH gehört. Ihre Weiterbildungsveranstaltungen richten sich insbesondere an Netzplaner, Netzbetreiber, Projektentwickler und Anlagenbetreiber sowie Hersteller von energietechnischen Anlagen und Komponenten.
Wie es sich für Andrea Schröder anfühlte, nach dem Abitur an einem Mädchengymnasium erstmals in eine männerdominierte Arbeitswelt zu schnuppern, wie ihre Karriere nach einem Vorpraktikum bei ABB weiterging und was die Arbeit bei der FGH für Ingenieurinnen und Ingenieure so spannend macht? Lesen Sie sehr gerne selbst.
Jetzt bist du bereits seit über 25 Jahren bei der FGH. Welcher Weg hat dich zu uns geführt?
Bei der FGH habe ich am 1. Oktober 1995 begonnen. Zuvor habe ich an der damaligen Fachhochschule in Mannheim (heute: Hochschule Mannheim) Elektrische Energietechnik studiert. Meine Stelle bei der FGH verdanke ich einer VDE-Exkursion nach Dresden, an der ich am Ende meines Studiums während der Fertigstellung meiner Diplomarbeit teilnahm. Auf der Busfahrt kam ich mit dem Fachbereichsleiter für Elektrische Energietechnik Herrn Prof. Becker ins Gespräch. Er fragte mich nach meinen Plänen nach dem Studium. Als er erfuhr, dass ich noch einen Job suche, erzählte er mir von einer Stelle bei der FGH, die demnächst frei würde und stellte den Kontakt zu Herrn Prof. Schneider, dem damaligen Vorstand der FGH, her. Am 22. September 1995 stellte ich mich bei der FGH vor. Wenige Tage später begann dann mein Arbeitsverhältnis bei der Forschungsgemeinschaft für Hochspannungs- und Hochstromtechnik in der Abteilung „Technisches Rechnen“, wo ich zunächst mit der Bearbeitung des Projekts „Nutzung des neuen Datenmodells für Beeinflussungsberechnungen unter dem Programmsystem INTEGRAL“ befasst war.
Wie hast du es „damals“ als Frau in einer Männerdomäne empfunden?
Nach dem Studium und nach studienbegleitenden Praktika war ich es gewohnt, vorwiegend mit Männern zusammenzuarbeiten. Heftig war allerdings der Wechsel vom Gymnasium zu meinem 13-wöchigen Vorpraktikum bei ABB, das damals Zugangsvoraussetzung für Abiturienten für das Studium an der FH Mannheim war. Von einem reinen Mädchengymnasium in einen Unternehmensbereich zu kommen, in dem ich neben einer weiteren Praktikantin die einzige Frau war, und wo zudem ein rauer Umgangston herrschte, war sehr gewöhnungsbedürftig. Aber das Ganze hatte auch eine positive Seite: Ich lernte bei ABB meinen zukünftigen Mann kennen.
Ist die Situation für in der Energiewirtschaft tätigen Frauen aus deiner Sicht heute eine andere?
Es ist schön zu sehen, dass es mittlerweile deutlich mehr Frauen in diesem Bereich gibt. Das beste Beispiel ist die FGH, wo wir in den letzten Jahren viele neue Ingenieurinnen willkommen heißen durften. Unternehmen und Verbände bemühen sich inzwischen auch sehr stark darum, bereits Mädchen für Ingenieursberufe zu begeistern und an vielen Schulen gibt es im MINT-Bereich gute Angebote, über die auch Mädchen in diese Domäne hineinschnuppern können. Darüber hinaus gibt es für Ingenieurinnen Veranstaltungen und Plattformen, auf denen sie sich austauschen können und insbesondere Neueinsteigerinnen von erfahrenen Ingenieurinnen Tipps für den weiteren Berufsweg bekommen. Damit sind heutzutage gute Voraussetzungen gegeben, um Frauen für technische Berufe zu gewinnen.
Warum sollten sich Ingenieurinnen - und natürlich auch Ingenieure - für die FGH als Arbeitgeber entscheiden?
Wer mithelfen möchte, die Energiewende, die enormen Impact auf die Zukunft von uns allen hat, zu gestalten, ist bei der FGH genau richtig. In vielen interessanten Projekten wird zu wichtigen Themen wie der Integration von dezentralen Anlagen ins Stromnetz, Sektorenkopplung und Wasserstoffwirtschaft geforscht.
Und das unter idealen Rahmenbedingungen: einer guten Arbeitsatmosphäre, tollen Kollegen und Kolleginnen und der Möglichkeit, sich gemäß seinen Fähigkeiten und Neigungen zu entfalten.
Vielen herzlichen Dank für dieses Interview, Andrea! Wenn Ihnen das Lesen Lust darauf gemacht hat, Teil der FGH zu werden, werfen Sie gerne einen Blick auf unsere Karriereseite: https://www.fgh-ma.de/de/karriere