Studie zum strategischen Hochspannungs-Netzausbau der Avacon AG in einem ihrer 110-kV-Netzbereiche
Ziel der Studie zum 110-kV-Netzausbau war die Prüfung unterschiedlicher Planungsvarianten unter Berücksichtigung von technischen Grenzen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Im besonderen Fokus standen dabei die Fragestellung, inwieweit Netzausbau mit Freileitungen oder Kabel realisiert werden kann und welche technischen und wirtschaftlichen Folgen dies nach sich ziehen würde. Dabei war auch einzubeziehen, dass aufgrund der projektbezogenen Genehmigungspraxis für den Netzbetreiber Unsicherheiten in der Realisierung als Freileitung oder Kabel beste-hen, die Wahl aber netzweite Auswirkungen hat und sich darauf basierend kostenoptimale Ausbauvarianten deutlich unterscheiden.
Ausgangssituation und Anforderungen
Die Zunahme, regionale Verteilung und teilweise auch Konzentration von Einspeisungen aus erneuerba-ren Energiequellen stellt Netzbetreiber vor deutliche Herausforderungen. Im betrachteten Netzgebiet der Avacon AG die die Anschlusskapazität für Windenergie-anlagen an vielen Umspannwerken bereits erreicht. Für den erforderlichen Netzausbau ergibt sich die Frage-stellung, ob eine Realisierung über Freileitungen oder Kabel erfolgen kann, wobei diese beiden Alternativen mit deutlich unterschiedlichen Konsequenzen verbun-den sind, die auch netzweite Auswirkungen aufweisen. Daher sollte die damit verbundene Unsicherheit für den 110-kV-Netzbetreiber ebenso analysiert werden, wie die Abhängigkeit des Netzausbaus von der zukünftigen Lage von Umspannstationen Höchst-/Hochspannung.
Lösungen, Ergebnisse
Im Rahmend des Projektes liefert die FGH detaillierte Analysen zum Ist-Netz und zur Netzaufgabe sowie tech-nische und wirtschaftliche Ergebnisse zu einzelnen Planungsvarianten. Darüber hinaus erfolgten weiter-führende Bewertungen zu den Varianten mit Fokus auf die technischen Folgen, die beispielsweise eine zuneh-mende Verkabelung des 110-kV-Netzes mit sich bringen würde.
Kundennutzen
In der Studie erfolgen detaillierte Analysen zum aktuellen Netz und möglichen zukünftigen Herausforderun-gen sowie Untersuchungen zu generellen Ausbauvarianten, die sowohl die technische Umsetzung als auch die wirtschaftliche Bewertung beinhalten. Insbesondere bei der Frage zwischen dem Bau weiterer Freileitungen und einer Verkabelung ergeben sich grundlegende weitere Fragestellung, wie beispielsweise der Wechsel der Sternpunktbehandlung oder die Notwendigkeit für weitere Sternpunkte, die über den Rahmen der gängigen Ausbauplanung hinausgehen. Der Kunde kann die Erkenntnisse in ihre Abstimmungen mit Aufsichts- und Genehmigungsbehörden sowie dem Übertragungsnetz-betreiber einbringen.
Ausblick, Perspektive
Besteht die Notwendigkeit weitere Sternpunkte zu definieren, kann es erforderlich sein eine beidseitige Sternpunktbehandlung zu betrachten. In diesem Fall kann auf bereits durchgeführte Untersuchungen der FGH zurückgegriffen werden und eine Abstimmung zwischen 110-kV-Netzbetreiber und Mittelspannungs-netzbetreiber mit quasistationären und dynamischen Untersuchungen unterstützt werden.